Beschädigte Postsendungen und deren Behandlung durch die preußische Post - Preussensammler

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Beschädigte Postsendungen und deren Behandlung durch die preußische Post

Postgeschichte

Gemäß dem Reglement zum Gesetze über das Postwesen von 1852 war im Paragraph 18 genau vorgeschrieben, wie mit beschädigten Brief- und Fahrpost-Sendungen zu verfahren war.



Ausschnitt   aus   dem   Reglement   zum   Gesetze   über   das   Postwesen   von   1852,
veröffentlicht im Amtsblatt des Königlichen Post-Departements Nr. 38 (1852)


Bei der 342.Schwanke-Auktion konnte ich den folgenden Brief für meine Sammlung erwerben.



Brief von Brilon nach Preußisch-Oldendorf vom 27.Dezember 1854, Entfernung 13
Meilen, freigemacht mit zwei 2-Silbergroschen-Marken der 1.Ausgabe auf einer 2-
Silbergroschen-Ganzsache der 1.Ausgabe für einen gewöhnlichen Brief der 2.
Entfernungsstufe und der 3.Gewichtsstufe (2 1/20 Lot)


Die Los-Beschreibung im Auktionskatalog erwähnte folgendes: 
Mi.Nr. 3 zweimal auf 2 Gr.-Ganzsachen-Umschlag als portoger. MiF, handschriftl. Gewichtsangabe "2 1/20 Ct.", beide Marken zentr. mit Ring-Nr.-Stpl. "189" von BRILON entwertet, Umschlag senkr. außerhalb der Frankatur gefaltet und übliche Alters-/Bedarfsspuren, rücks. die noch fast vollst. erhaltenen Siegel
Neben dem kleinen Fehler bezüglich der Gewichtsangabe (Ct. anstatt Lt.) wurden die rückseitig vollständig  erhaltenen Siegel erwähnt.  Der Brief fand mein Interesse wegen der dargestellten Frankatur für einen gewöhnlichen Brief der 3.Gewichtsstufe in der 2.Entfernungsstufe, eine nicht allzu häufig anzutreffende Frankaturstufe.



Rückseite des Brief mit dem Post-Dienstsiegel von Oldendorf und der handschriftlichen
Notiz des Postbeamten


Als ich dann den Brief erhielt, war ich erstaunt, weil das zweite Siegel auf der Rückseite von einer preußischen Postanstalt stammte. Zusätzlich fand sich noch die handschriftliche Notiz:

Offen angekommen
und amtlich verschlossen
Oldendorf 29/12 54
(Unterschrift)


Somit handelt es sich bei diesem Brief um einen nicht sehr häufigen Beleg für die Behandlung beschädigter Postsendungen durch die preußische Post, der eine höhere Bewertung verdient hätte.

Literatur:
- Auktionskatalog 342.Schwanke-Auktion 2013
- Amtsblatt des Königlichen Post-Departements Jahrgang 1852







































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